Königreiche von Anteria: Die Siedler als PC-Spiel mit Online-Zwang

Die Siedler feiern ihre Rückkehr auf die Festplatte. In „Königreiche von Anteria“ wagen die Publisher allerdings einen Schritt in die graue Mitte: Als PC-Spiel mit Onlinezwang, inhaltlich angesiedelt zwischen Aufbau und Action. Nicht allen gefällt das.

Der „Wuselfaktor“

Die Siedler ist ein klassisches Aufbaustrategie-Spiel. Als Gamer bekommt man die Aufgabe, aus dem Nichts eine funktionierende Siedlung zu bauen, um sich später in kriegerischen Auseinandersetzungen mit der K.I. oder mit seinem Mitspieler zu messen. Die Spielmechanik von Die Siedler hat das Genre auf gewisse Weise revolutioniert, indem es das arbeitende Volk auf den Bildschirm bringt. Die kleinen, putzigen Siedler hacken Bäume, klopfen Stein und brauen Bier. Wächst die Siedlung, steigt auch die Population. Das Resultat: überfüllte Straßen und Produktionsstätten.

Achte Auflage des Strategiespiels

Ausgehend vom Amiga breiteten sich die Männchen nicht nur auf den Monitoren aus. Sie siedelten im Laufe der Jahre auf verschiedenen Plattformen wie PC oder Nintendo DS über. Im Jahre 2010 erschien mit Die Siedler Online ein flash-basiertes Browsergame, das im Gegensatz zu allen Vorgängern völlig kostenlos spielbar ist. Die neuste, achte Auflage des Spiels Königreiche von Anteria muss nun allerdings wieder als klassisches PC-Spiel käuflich erworben werden, die Nähe zur Browservariante besteht durch die ständige Erreichbarkeit im Internet für andere Spieler.

Online-Action-Helden

Und eben dorthin, ins Internet, wollen die Publisher Ubisoft und Blue Byte mit ihrem Ableger Königreiche von Anteria gerne vorstechen. Allerdings schicken sie nicht die Siedler, sondern einen Helden. Mit bis zu vier Helden kann online im Abenteuer- und Entdeckungsmodus in die Schlacht gezogen werden. Dann mutiert das Aufbau- zu einem Action-Rollenspiel.
Bleibt der Held in der Siedlung, arbeiten die Bewohner schneller. (Bild:  UbiSoft)

Bleibt der Held in der Siedlung, arbeiten die Bewohner schneller. (Bild: UbiSoft)

 

„Always on“

Die einschlägige Spielepresse rümpft die Nase. Mit einem vergleichbaren Zwang stets online sein zu müssen wurde im letzten Jahr mit Sim City eine ähnlich ruhmreiche Spieleserie ruiniert. Die Befürchtung besteht, hier könne sich die Geschichte wiederholen und überlastete Server die Fangemeinde des Spiels verprellen. Aber wenigstens haben die Entwickler Erfahrung. Die Siedler Online war ein großer kommerzieller Erfolg und hat nun das „richtig große neue Siedler-Spiel“ stark beeinflusst. Das sagte Ubisofts Produktdirektor Christopher Schmitz gegenüber gamestar.de. In der Praxis heißt das: den Siedlern wird der Schlaf geraubt. Sie beackern jetzt 24/7 ihre Arbeitsstätten und füllen die Rohstoff-Konten. Selbst wenn das Spiel auf dem Heim-PC gerade nicht läuft.

Ein Spiel für Alle

Die Hersteller versprechen, dass die Siedler jeden Spielertyp befriedigen können. Egal, ob sie ihr Königreich entwickeln wollen, ob sie die Wirtschaft optimieren wollen oder ob sie taktische Kämpfe bestreiten und neue Abenteuer erleben wollen. Derzeit läuft die Beta-Test-Phase. Fans der Serie können sich auf der offiziellen Homepage als Tester bewerben. Das Spiel soll im vierten Quartal 2014 erscheinen.