Kaum eine Person polarisiert derzeit stärker als Edward Snowden. Von der US-amerikanischen Regierung als Geheimnisverräter betrachtet, zählt er für andere zum Kreis jener Helden, die durch das Internet Berühmtheit erlangten. Jetzt hat das deutsche Entwicklerstudio Binji ein Free2Play-Flashgame veröffentlicht, das die Ereignisse um Snowden aufgreift und gleichzeitig zum politischen Handeln animiert.
Eddy's Run ist ein klassisches Jump'n'Run - durch seinen Helden gewinnt es allerdings an Brisanz. (Bild: Binji)
Klassischer Jump'n'Run Sidescroller
In „
Eddy's Run“ steuert der Spieler eine Comicversion des US-amerikanischen Whistelblowers, der sich gegen feindliche Agenten, Drohnen und zahlreiche Hindernisse innerhalb der detailiert gezeichenten Spielwelt behaupten muss. Der
Jump'n'Run-Sidescroller in 2D spielt dabei vor realen Kulissen – so startet das Spiel etwa am Fuß der Freiheitsstatue in New York (mit allerdings verweintem Gesicht), um bis zum Roten Platz in Moskau zu gelangen.
Im Gegensatz zu anderen Onlinegames, welche die Geschichte Snowdens bereits umgesetzt haben –
Snowdens Leaks etwa, in dem der Spieler geheime Daten per USB-Stick aus dem NSA-Hauptquartier stehlen muss – zählt Eddy's Run auf altbewährte Spielprinzipien: Gezielte Sprünge auf Plattformen helfen beim Umgehen der NSA-Angenten, Drohnen können mithilfe explodierender Laptops ausgeschaltet werfen und das richtige Timing beim Überwinden von Hindernissen sichert das Vorankommen.
Projekt mit politischer Aussage
Agenten, Drohnen und Hindernisse machen Edward Snowden das Leben schwer. (Bild: Binji)
Im Spiel fungieren verschiedene Reporter und Demonstranten als hilfreiche Unterstützer im Kampf gegen jene finsteren Geheimagenten der NSA. Von diesen Unterstützern erhält der Spieler etwa Hinweise für das Spiel, aber auch jene hochexplosiven Laptops, mit denen er sich im Anschluss gegen die verschiedenen Gegnergruppen zur Wehr setzen kann.
Auch wenn das Browsergame aufgrund dieser Spielmechaniken und seiner comichaften Optik mehr als verspielt daher kommt, verbirgt sich hinter dem kostenlosen Onlinetitel doch ein ernstes Anliegen. Denn das Hamburger Entwicklerstudio Binji bezeichnet die Entwicklung und Veröffentlichung des Onlinespiels als „tiefe Verbeugung“ gegenüber Edward Snowden, „der sein Leben riskierte, um die unmenschlichen Aktionen einer schockierend großen Anzahl von Regierungen“ aufzudecken.
Auch vor beeindruckender Kulisse wehrt sich Edward Snowden gegen zudringliche Drohnen. (Bild: Binji)
Zwei arbeitsreiche Wochen habe man investiert, um das Browsergame fertigzustellen, erklärt das Entwicklerteam auf der Webseite des Spiels. Neben diesem Free2Play-Titel bietet Binji auch zahlreiche Links zu Petitionen und Aktionen an, die den Ex-Geheimdienstler und Whistleblower unterstützen und sich gegen die digitale Massenüberwachung aussprechen.