Kaum vorstellbar, aber bereits im Jahre 1978 wurde das erste Online-Spiel im kleinen Rahmen veröffentlicht. Seither entwickeln sich Internetspiele mit einer rasanten Geschwindigkeit und bieten immer mehr Features. Während die ersten Internetspiele noch ohne Grafik überzeugen konnten, werden heutzutage die virtuellen Welten möglichst detailgetreu dargestellt.
Aller Anfang ist klein
Die Geschichte der Online-Spiele reicht über 35 Jahre zurück (Bild: vgstudio - Fotolia)
Das erste Online-Spiel namens "MUD" (Multi User Dungeon) wurde 1978 von den Spielemachern Richard Bartle und Roy Thrubshaw entworfen. Allerdings liefen die ersten Online-Spiele noch ohne Grafik und die Spieler wurden daher lediglich per Textbefehl durch eine mittelalterliche Fantasiewelt gesteuert. Dennoch lief das Spiel bereits in Echtzeit und ermöglichte es, mehrere Spieler in die virtuelle Umgebung einzubinden.
Kurze Zeit später kamen erste, grafisch umgesetzte Online-Spiele auf den Markt. Der Online-Dienst AOL erschuf die virtuelle Welt "Habitat" und ließ bereits eine Vielzahl von Spielern in einer Umgebung zu. Ab 1990 entwickelte sich die virtuelle Spielewelt schlagartig und die User griffen vermehrt zu Internetspielen, die mittlerweile sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig zur Verfügung gestellt wurden.
Rasante Einwicklung
Mit der steigenden Nachfrage von Online-Spielen entstanden neue Kategorisierungen der verschiedenen Spielegenres. Seit den 90er Jahren werden Online-Spiele in folgende Genres unterteilt:
Action: Läuft in Echtzeit ab.
Adventure: Geschichten erleben und Teil der Story sein.
Simulation: Soll echte Welt nachbilden.
Strategie: Spieler muss entscheiden, welche Taktik er verfolgt.
Rollenspiel: Ein oder mehrere Charaktere werden gewählt, um Spielfortschritte zu erreichen und Rätsel zu lösen.
In den folgenden Jahren wurden insbesondere die Online-Games "Worlds Away", welches eine zweidimensionale Comic-Welt darstellte sowie das Science-Fiction-Strategiespiel "SOL" bekannt.
Etwa 250 Spieler konnten gleichzeitig beim ersten bekannten MMORPG-Spiel "Ultima Online" aktiv sein und miteinander interagieren.
Die sogenannten "Massively Multiplayer Online Role-Playing Games" (MMORPG) begeisterten die User mit zunehmend fortschrittlicher Grafik. In der virtuellen Welt von "Ultima Online" lebten Monster, Magier und Helden. Die Gamer hatten die Aufgabe, Rätsel zu lösen und in die Rollen von verschiedenen Charakteren zu schlüpfen.
Beliebte Klassiker
Der Spieleklassiker "Second Life" ist eher ein dreidimensionaler Chatroom als ein herkömmliches Online-Game. Allerdings reizt das Spiel seine User mit der lebensechten Darstellung von eigenen Avataren und dem eigenen Chatroom. Dass es keine direkten Aufgaben für die Gamer gibt, scheint nicht zu stören, denn die Charaktere können sich untereinander per Chat austauschen und kennenlernen. Der Aufbau des Spiels erinnert stark an den PC-Klassiker "Sims". Einige deutsche Städte wurden ebenfalls schon mithilfe der vorhandenen "Second Life"-Features virtuell nachgebaut:
München (Zentrum)
Leipzig (Alter Marktplatz und Rathaus)
Heidelberg (Marktplatz mit Kirche)
Berlin (Zentrum und Gebäude um den Alexanderplatz)
Dennoch bleibt das wohl bekannteste Spiel "World of Warcraft" eine der größten Spiele-Plattformen weltweit. Erst 2005 entwickelte "Blizzard Entertainment" das Online-Rollenspiel und es wurde zum Verkaufshit der folgenden Jahre. Bis heute sind steigende Mitgliederzahlen in der virtuellen Welt zu verzeichnen.
Mit zunehmendem Ausbau und rasanten Weiterentwicklungen hat sich das Online-Gaming in den letzten Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt. Unabhängig von Alter, Bildung, Einkommen oder Geschlecht versammeln sich eine Vielzahl von Spielern, um mit anderen Mitspielern zu agieren.
Während vor zwanzig Jahren Online-Spiele nur vereinzelt genutzt wurden, können heutzutage Webseitenbetreiber sogar Spieleentwickler beauftragen, eigene Online-Spiele für die Webseite zu entwerfen. Das Phänomen "Online-Gaming" wird sich daher auch in den nächsten Jahren weiterentwickeln und neue User dazugewinnen.