Die Bundesliga hat uns bald wieder. Und was wäre die neue Saison ohne den passenden Fußball-Manager? Kicker und Comunio heißen die Marktführer. Und während die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit einem eigenen Produkt mitmischen will, versucht KKSTR den Mobilmarkt zu erobern.
Mit diesen Online-Games landet jeder Ball im Netz. Versprochen. (Bild: creativedoxfoto - Fotolia.com)
Die WM-Feste sind lange vorbei, die Freudentränen getrocknet und die Jubelschreie schon lange verhallt. Der Fußball-Alltag hält langsam wieder Einzug ins geregelte Leben. Und während im unterklassigen Bereich der Spielbetrieb schon wieder läuft, steht die Bundesliga noch in den Startblöcken.
Für den Fan bleibt also noch genug Zeit, um den Profis beim Schwitzen zuzusehen, persönliche Favoriten und Geheimtipps zu selektieren und einen möglichen Saisonverlauf zu prognostizieren. Mit diesem Fachwissen muss man nicht natürlich hinter dem Berg halten.
Online-Manager bieten dafür eine schöne Gelegenheit.
Der Klassiker: Kicker-Managerspiel
Kicker betreibt dieses Spiel schon ewig. In frühen Jahren mussten die eigenen Mannschaften noch per Post eingeschickt und die Punktestände selbst errechnet werden. Die höchsten Punktestände und besten Manager wurden jeden Donnerstag in der Printausgabe des Kickers gewürdigt.
So sieht die klassische Mannschaftsaufstellung beim Kicker-Managerspiel aus. (© Screenshot kicker.de 30.07.2014)
Diese Zeiten sind vorbei. Doch der kostenlose Online-Modus funktioniert ganz ähnlich. Vor der Saison kauft der Manager mit einem vorgegebenen Budget seine Mannschaft zusammen und wählt eine Formation, die fortan für Punkte sorgen soll. Als Berechnungsgrundlage dienen die hauseigenen Kicker-Noten: Jeder Profi, der mindestens 30 Minuten auf dem Platz stand, wird von der Redaktion bewertet und kann Sonderpunkte durch Tore und Vorlagen oder Punktabzüge durch Platzverweise kassieren.
Das Kicker-Managerspiel gilt als die Institution am Managerhimmel. Verdient seinen Platz aber zu Recht: es hat eine sinnvolle Preisgestaltung, die wohl verlässlichste Punktevergabe und drei interessante Spielmodi. Im Classic-Modus kann das Team nie umgestellt werden, es spielt immer die gleiche Elf. Der Interactive-Modus verspricht mehr Abwechslung. Woche für Woche kann die Startelf aus dem 22-Mann-Kader gebastelt werden. Etwas komplexer wird es im Pro-Modus, wo Manager Mitglied in einer Liga werden, dort während der Saison mit Spielern handeln und Eins-gegen-Eins-Duelle gegen andere Manager ausspielen.
Der Herausforderer: Comunio
Spätestens seit der direkte Konkurrent Fooma im Sommer 2012 vor den gestiegenen Gebühren für die Bundesliga-Lizenzen kapitulieren musste, gilt Comunio als Kickers Herausforderer Nummer Eins. Es hat die größte Community und verfügt über ein umfangreiches Ligenangebot, dass das Managen in der Türkei, Frankreich oder Portugal erlaubt.
Immer was los auf dem Comunio-Transfermarkt (© Screenshot comunio.de)
Zu Beginn erhält jeder Spieler je nach Spielweise, eine Mannschaft mit 15 Fußballspielern der 1. Bundesliga und 20 Millionen Spielgeld, oder keine Mannschaft und 40 Millionen Spielgeld. Mit seiner Mannschaft tritt er in einer eigenen Liga an, in der es jeden Bundesligaakteur nur einmal gibt. Ist die Mannschaft komplett legt der Spieler die Startaufstellung und Spielformation fest und kann, auch während der laufenden Spielzeit, Käufe und Verkäufe tätigen. Die Preise entwickeln sich dynamisch, abhängig von Angebot und Nachfrage.
Die Grundlage für die Bewertung der Spieler sind Noten, die Comunio seit 2005 von Sportal bezieht. Comunio hat auch ein Bezahlsystem. Zwar ist die kostenfreie Variante gut spielbar, doch sorgen die statistischen und analytischen Tools, die in den Pro-Varianten hinzugekauft werden können, für mehr Durchblick.
Der Professionelle: Offizieller Bundesliga Manager
Knapp eine Millionen Manager verwalten Kicker und Comunio gemeinsam. Kein Wunder, dass da die Bundesliga selbst auch mitmischen will. Sie präsentieren das umfangreichste und komplexeste Managerspiel.
Tops und Flops: Auch beim OBM entwickeln sich die Marktpreise (© Screenshot bundesliga.de 30.07.2014)
Zum Spielstart bietet der OBM noch wenig Überraschungen. Es gibt ein festgelegtes Budget mit dem das Team gebastelt werden muss, Marktwerte variieren dynamisch. Aber da wo beim Kicker Managerspiel die Arbeit aufhört, fängt sie beim OBM erst an. Bis zu neun Co-Trainer können eingestellt werden. Die kümmern sich um vorher festgelegte Trainingseinheiten und beobachten interessante Spiele und Spieler.
Außerdem verfügt der OBM über ein Ligasystem, über eine interne Spielwährung und sogar über ein dynamisches Bewertungssystem. Die Profis werden mit mehr als einem Dutzend Attributen (etwa Pass, Torschuss oder Geschwindigkeit) versehen. Diese passen sich den tatsächlichen Ereignissen auf dem Bundesligarasen an. Die Spiele selbst finden im Eins-gegen-Eins statt. Der Sieger bekommt, ganz wie in der Bundesliga, drei Punkte. Wer über die kostenpflichtige Profivariante verfügt, darf sich die Spiele sogar in einer 3D-Simulation anschauen und seine Mannschaft in der Tabelle klettern sehen.
Die nächste Generation: KKSTR
Diese Abkürzung steht für Kickster, einem Managerspiel, das derzeit nur auf mobilen Geräten läuft. Die Browservariante ist laut Hersteller in Planung. KKSTR geht nun in die zweite Saison und hat ein interessantes Modell: hier erhalten die Spieler ihre Punkte nicht über subjektive Notengebungen aus irgendwelchen Redaktionen, sondern sind transparent und nachvollziehbar. Jeder Pass, Schuss etc. gibt dem Manager unmittelbar eine Punktezahl.